- Golzow wurde 1308 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Ortsname kann von den altslawischen Begriffen Golsch oder Golec abgeleitet sein. Golzow hatte zu seinen besten Zeiten (um das Jahr 1870) über 2000 Einwohner, 1971 1338, heute ca. 850.
- Der Ort hat eine kreuzförmige Grundrissform mit umlaufendem Achteckweg. In der Mitte stand eine achteckige Kirche mit vier Seitenflügeln. Sie wurde 1945 kurz vor Kriegsende von den Deutschen Truppen gesprengt, wie auch die Malzfabrik am Bahnhof und die Zuckerfabrik. Eine Stele auf dem Dorfplatz symbolisiert die Ortsgründung 1308, den früheren Standort der Kirche, die Ernte als Zeichen der Landwirtschaft und die Deichverteidigung bei der Oderflut 1997. Die Reliefs schuf der Marxdorfer Bildhauer Erhard Thoms.
- Das Pfarrhaus wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut, der Glockenturm entstand Mitte der 1950er Jahre.
- Das Kriegerdenkmal wurde 1921 aufgestellt.
- Das Schulgebäude wurde 1960 eingeweiht als zehnklassige Zentralschule. Davor wurden Kinder in der "Alten Schule" (Hauptstr. 10, heute altersgerechte Wohnungen, mit Fahrstuhl) und der "Neuen Schule" (heute Praxis für Physiotherapie, davor Jugendklub) unterrichtet.
- Neben dem Schulhof ist der Spielplatz mit Skaterbahn, und ein paar Meter weiter die Integrationskindertagesstätte. (1960/61 erbaut, 2013 neuer Anbau für die Jüngsten eingeweiht)
- Wo heute der Golzower Busch zum „Lustwandeln“ einlädt, war der Gutspark.
- Auf dem Gelände des Landwirtschaftbetriebes (ODEGA-Gruppe) war früher das Rittergut mit Gutshaus. Das Lehrlingswohnheim war der Pferdestall.
- Die Oderbruch-Halle: gebaut als LPG-Kulturhaus. Für Walter Ulbricht, Kim Il Sung, Willi Stoph u. a. Staatsgäste wurden extra Sessel in den Saal gebracht.
Henry Maske (Box-Weltmeister der 1990er Jahre) hat im Kulturhaus bei einem internationale Boxwettkampf (Fritz-Lesch-Turniere der Sportschule Frankfurt (Oder)) in der 2. Hälfte der 1970er Jahre den 2. Platz belegt. Seit dem Umbau 2000/2001 wird das Gebäude von der Gemeinde als Mehrzweckhalle genutzt. Im Keller ist eine Gaststätte mit Kegelbahn (Bauernschänke).
Vom Dorfplatz/Hauptstraße in Richtung Letschin:
- Unsere Dönerbude, früher gab es dort Softeis von Schreibers, gleich nebenan war die Bäckerei der Familie (jetzt Café und Restaurant).
- Die alte Apotheke war einige Jahre Hautarztpraxis, jetzt Wohnhaus.
- Elektro-Berwald, gegründet 1937
- Das Geschäft von Schlossermeister Blume existierte bis 2019 für mehr als 200 Jahre. Zu DDR-Zeiten gab es dort alles (meist auf Bestellung) und nichts (wenn man hinten in der langen Schlange stand).
- Im Gasthaus Wagner wurde, als es noch MTS-Kulturhaus war, geschwoft, geboxt, gelesen (Bibliothek)...
Die „Kinder von Golzow“ erhielten dort, wie viele andere auch, ihre Jugendweihe. - Auf dem „Industriegebiet“ hinter dem Gasthaus war die Zuckerfabrik, danach "MTS", "LTA", dann eine Weile nichts... Eine Teilfläche ist seit 2019 mit Solarplatten bebaut.
- Die Brücke am Ortsausgang führt über den Schleusengraben.
- Am Rande des Ortes liegt unser "Mont Klamott". Es ist eine ehemalige Mülldeponie, die seit 2018 Solarpark Golzow I ist und nun einem riesigen Gürteltier ähnelt.
Vom Dorfplatz/Hauptstraße in Richtung Genschmar:
- Da geht es am Schlossberg (um 1700 stand dort ein Jagdschloss für die kurfürstlich-königliche Hirschjagd) vorbei zur Oder und dem Oder-Neiße-Radweg.
- Die Straße wird gekreuzt vom Kleinbahndamm, heute ohne Schienen, dafür als Oderbruchbahn-Radweg.
- Das Flüsschen am Ortsausgang ist die Alte Oder, „Strom“ genannt.
Vom Dorfplatz/Hauptstraße in Richtung Gorgast:
- Das Kommunaltouristische Zentrum, gebaut als Sonderschule Ende der 1960er Jahre (Erweiterungsbau 1975), 1986 - 2007 von der Polytechnischen Oberschule (danach Gesamtschule und Oberschule) genutzt. Im Gebäude sind Speiseraum, Hort „Kids Klub“, Jugendklub, Gemeindezentrum, Filmmuseum und Bibliothek.
- Alte Schule (großes Haus an der Ecke Seelower Straße)
- Friedhof (da gibt es einen alten und einen neuen Teil)
- Sportplatz mit Sportlerheim, Domizil des Golzower SV
- Gärtnerei, jetzt bewitschaftet vom Bioland-Hof Zielke (Görlsdorf)
Auf der Bahnhofstraße geht es zum Bahnhof (RB 26) und zur Kriegerheimstättensiedlung.
Über den Cognacweg kommt man von der Bahnhofstraße in die Seelower Straße mit Amtsverwaltung und Arztpraxis. Der Cognacweg wurde schon früher im Volksmund so bezeichnet, weil es der Schleichweg von der Bahnhofskneipe zurück ins Dorf war.
Link zur Karte von Golzow beim Brandenburgviewer, wo man aktuelle und historische Karten anzeigen und auch übereinander legen kann.
Herausgeber: Gemeindezentrum Golzow, Stand März 2020